Selbsthilfe Schlafapnoe Koblenz & Umland e.V.
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Juni

Informationen zur Schleimhautpflege

Ein sehr häufiges Problem im Bereich des Kopfes ist die Trockenheit der Schleimhäute. Die
Beschwerden können sehr vielfältig sein, sie sind jedoch oft durch einfache Maßnahmen gut
zu therapieren.
Erklärung:
Schleimhäute produzieren im gesamten Bereich der Nase, der Mundhöhle, des Rachens und
im Bereich des Kehlkopfs den Schleim, der sich aus mehreren Schichten zusammensetzt.
Hierbei werden wässerige und fettige Anteile mit Eiweißen in bestimmter Reihenfolge von
der Schleimhaut abgegeben, um so einen dreischichtigen Aufbau des Schleimsekrets zu
ermöglichen.
Dieser 3 Schichtige Aufbau ist bei der trockenen Schleimhaut gestört. Dabei können die
Eiweiße, Fettigen Anteile, das Wasser oder alles zusammen fehlen. Die Kunst ist es, diesen
Vielschichtigen Schleimaufbau wiederherzustellen und die fehlenden Komponenten zu
ergänzen. Hierfür kommen Fette, Cremes; Öle, Emulgatoren, Desinfektion, Krustenlöser und
andere Substanzen zum Einsatz. Diese müssen manchmal speziell für Ihre Situation
gemischt werden.
Deswegen wird eine für Sie geeignete Mischung ausgesucht, die angepasst an Ihre
individuelle Situation ist.
Bei vielen Erkrankungen, auch nach akuten Erkältungen beispielsweise, kommt es zu einer
Minderproduktion der vorwiegend fettigen Anteile des Schleims und der
Eiweißkomponenten, so dass nur noch ein klares, dünnes Sekret, das keine Schutzwirkung
mehr für die Schleimhäute hat, produziert wird (wie Wasser).
Sollten die Eiweißkomponenten noch reichlich vorhanden sein, kommt es zu einem zähen,
verklumpenden Schleim (sehr klebrig), der zu Missempfindungen führt.
Die Beschwerden/Symptome im Bereich der Nase äußern sich durch eine gefühlte
Trockenheit, durch Krustenbildung, durch das Gefühl der verstopften Nase, Niesreiz,
wässeriges Nasenlaufen oder Schleimfluss im Rachen, oder das Gefühl, es hängt etwas in
der Nase, was sich nicht entfernen lässt (Fremdkörpergefühl).
Im Bereich des Rachens äußern sich die Beschwerden durch ein Kratzen, teilweise
schmerzhaft, durch ein sog. Fremdkörpergefühl, (Kloß, oder es Hängt dort was), durch
Schluckbeschwerden aller Art, Essen bleibt teilweise hängen, es muss viel getrunken
werden, Räusperzwang, teilweise auftretende Stimmstörung, Druckgefühl im Bereich des
Kehlkopfes u.ä. Symptome.

Behandlung:
Zur Behandlung ist es wichtig, vorwiegend die fettigen Substanzen (ähnlich wie bei einer
trockenen Haut) wieder regelmäßig der Schleimhaut zuzuführen. Die Oberfläche der
Schleimhaut wird von den Drüsen 24 Stunden am Tag ständig benetzt, dieses muss nun von
außen nachgeholt werden. Daher ist es wichtig, folgende Regeln zu beachten:
1. Durchführung der Maßnahmen:
Nach Möglichkeit stündlich, da die benetzenden Substanzen, die auf die Schleimhaut
aufgebracht werden, von dieser durch die Reinigungsprozesse nach hinten transportiert
werden und kaum länger als 1 Stunde wirksam sind.
2. Ausreichende Menge der zugeführten Substanzen:
Die Schleimhäute im Nasenbereich, Rachenbereich und Mundhöhlenbereich sind sehr groß,
zusammengesetzt ergibt dies die Fläche eines Küchenhandtuchs (40x60 cm). Daraus wird
schon verständlich, dass ein kleiner Tropfen Öl, Salbe oder Spray nicht in der Lage ist, diese
Riesenfläche ausreichend zu benetzen.
3. Die Substanzen:
Es werden rückfettende/emulgierende und wässrige Substanzen eingesetzt, diese können
als Spray, als Öl oder als Salben appliziert werden, im Mundbereich auch als Lutschtablette.
Alle diese Substanzen sind frei von irgendwelchen Medikamenten, daher gibt es keine
Überdosierung. Sie sind frei miteinander mischbar und können auch langfristig angewendet
werden (lediglich Haltbarkeit beachten).
4. Kosten:
Die Präparate sind in der Regel meist günstig, die Kosten werden von den Versicherungen
nicht übernommen. Speziell für Sie gefertigte Salben und Emulsionen haben allerdings ihren
Preis.
Empfehlung:
Initial empfehlen wir eine sehr intensive Schleimhautpflege mit den Ihnen genannten
Substanzen. Sie haben eine große Auswahl bekommen, da nicht jedes dieser Präparate
jedem schmeckt und passt. Daher ist es zunächst eine Art Probepackung, aus der Sie
auswählen können, welche der Substanzen Ihnen am besten hilft, angenehm und am
bekömmlichsten sind. Aus der Erfahrung zeigt sich, dass die Sprays vorwiegend tagsüber
eingesetzt werden, während Öle und Salben sich für die Nacht besser eignen.
Für die Nasenpflege gibt es besondere Nasensalben (HNOplus Nasenpflege 1 bis 6),
Zu Beginn sollten Sie die Maßnahmen wirklich möglichst häufig durchführen bis für Sie
selber erkennbar wird, welcher Effekt sich dadurch erreichen lässt. Anschließend können Sie
diese Substanzen (ca. nach 2 Wochen) selber in Menge und Häufigkeit steuern, so dass ein
angenehmes und beschwerdefreies Leben wieder erreicht wird.
Nach ca. 3 Monaten lohnt sich ein Auslassversuch, da die Schleimhäute sich unter diesen
pflegenden Maßnahmen oft so erholen, dass sie ihrer pflegenden Funktion alleine wieder
nachkommen können. Es bestehen jedoch keine Bedenken gegen eine langfristige
Fortführung dieser Maßnahmen.

Schleimhautpflege:
Nach Nasenoperationen:
Morgens:
1. Spülung mit Nasendusche und warmen Salzwasser
2. HNOplus Nasenemulsion mit Kortison
Mittags:
1. Spülung mit Nasendusche und warmen Salzwasser
2. HNOplus Nasenpflege
Abends:
1. Spülung mit Nasendusche und warmen (30-33°C) Salzwasser
2. HNOplus Nasenemulsion
Zusätzlich in der ersten Woche 2-3x am Tag
1. Nasenpflege mit HNOplus Nasenpflege; Gelositin Nasenspray: Nisita Nasenspray
oder ähnlichem
bei Bedarf weitere Spülung mit Nasendusche und warmen Salzwasser
Bei trockenen Schleimhäuten:
Morgens:
1. Spülung mit Nasendusche und warmen (30-33°C) Salzwasser mit einem Spritzer
Flüssigseife
2. HNOplus Nasenpflege
3. Mund- und Rachenpflege mit Aldiamed Mundgel, Glandosane Spray, Gelorevoice,
Ipalat oder ähnlichem. Alternativ: Butter lutschen, Haushaltsöle (Olivenöl) 2.3ml im
Mund verteilen
Mehrfach täglich (die ersten 2 Wochen alle 2 h, später dann selbst steuern)
1. Nasenpflege mit HNOplus Nasenpflege; Gelositin Nasenspray: Nisita Nasenspray
oder ähnlichem
2. Mund- und Rachenpflege mit Aldiamed Mundgel, Glandosane Spray, Gelorevoice,
Ipalat oder ähnlichem. Alternativ: Butter lutschen, Haushaltsöle (Olivenöl) 2.3ml im
Mund verteilen
Abends:
1. Nasenpflege mit HNOplus Nasenpflege (reichlich)
2. Mund- und Rachenpflege mit Aldiamed Mundgel, Glandosane Spray, Gelorevoice,
Ipalat oder ähnlichem. Alternativ: Butter lutschen, Haushaltsöle (Olivenöl) 2.3ml im
Mund verteilen
und bei Bedarf
1. Nasenpflege mit HNOplus Nasenpflege; Gelositin Nasenspray: Nisita Nasenspray
oder ähnlichem
2. weitere Spülung mit Nasendusche und warmen Salzwasser

 

HNOplus Nasenpflege 1:

Glucose-Monohydrat                         5,0 g

Menthol                                             0,1 g

gereinigtes Wasser                            5,0 g

Cholesterol                                         0,25 g

Augenvaseline                                    35,0 g

Mittelkett. Triglyceride ad                 50,0 g

mit Kanüle Gr B 51x5 mm                  bei Bedarf

Quelle: Dr. Jacob HNO-Arzt, Höhr-Grenzhausen

 

 


 
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