Selbsthilfe Schlafapnoe Koblenz & Umland e.V.
Selbsthilfe Schlafapnoe Koblenz & Umland e.V.

                     März

Jedes fünfte Kind
schläft schlecht!

Jugendliche aus sozial schwächeren Familienbesonders häufig betroffen.

Schlafstörungen im Kindes- und Jugendalter haben in den
letzten Jahren zugenommen. Ungefähr jedes fünfte Kind leidet
unter Schlafschwierigkeiten. Auch Jugendliche schlafen
oft schlecht, vor allem, wenn sie aus sozial schwächeren Familien stammen. Das hat eine Studie des Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen der Universität Leipzig ergeben.
Im Rahmen der LIFE Child-Studie in Leipzig wurden rund 1900
vier- bis siebzehnjährige Kinder und Jugendliche zu Schlafschwierigkeiten befragt. Bei den Vier- bis Neunjährigen beantwortetendie Eltern einen Fragebogen; die Zehn- bis Siebzehnjährigen gaben selbst Auskunft über ihren Schlaf. Anschließend wurden Zusammenhänge zwischen Schlafauffälligkeiten und dem Alter und Geschlecht der Kinder sowie der sozialen Stellung der Familie untersucht.
Das Ergebnis: Bei 22,6 % der vier- bis neunjährigen und 20%
der zehn- bis siebzehnjährigen Kinder und Jugendlichen wurden
Schlafauffälligkeiten festgestellt. Wie zu erwarten, standen bei
Kindern Widerstand beim Zubettgehen und Durchschlafschwierigkeitenim Vordergrund, während Jugendliche häufiger über Tagesschläfrigkeit klagten. Auffälliges Schlafverhalten im Kindesalter zeigte sich in dieser Studie häufiger bei Jungen und im Jugendalter öfter bei Mädchen. Außerdem zeigten die Analysen bei den Zehn bis Siebzehnjährigen, dass Jugendliche aus niedrigeren sozialen
Schichten öfter unter Schlafschwierigkeiten leiden als Teenager
aus höheren Schichten. Warum dieser Zusammenhang erst im Jugendalter zu beobachten ist, muss noch näher untersucht werden. Möglicherweise zeigen sich die negativen Auswirkungen von Verhaltensweisen, die die Schlafqualität mindern und in niedrigeren sozialen Schichten häufiger zu beobachten sind (z.B. körperliche Inaktivität, Medienkonsum, schulische Überforderung), erst in diesem Alter. Weitere Studien sollen diese Hintergründe genauer beleuchten und Auskunft darüber geben, wie man sozial schwächere Familien gezielt unterstützen kann. Ein weiteres Problem in der Diagnostik und Therapie von
Schlafstörungen bei Kindern besteht darin, dass diese manchmal schwer zu erkennen sind. Denn Kinder, die schlecht schlafen, leiden im Gegensatz zu Erwachsenen seltener unter Tageschläfrigkeit, sondern zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten        und Konzentrationsstörungen bis hin zum ADHS. „Kinder wollen ja nicht müde sein, sondern versuchen die Müdigkeit durch Aktivität zu vertreiben. Deshalb zappeln sie herum“, erklärte Dr. Barbara Schneider, die sich am Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut auf Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen
spezialisiert hat, in ihrem Vortrag bei der DGSM-Tagung. „Die werden dann alle gleich in die ADHS-Schublade eingeordnet. Aber auch zu kurzer oder fragmentierter Schlaf führt häufig zu Hyperaktivität. Deshalb sollte man die Eltern solcher Kinder immer nach Schlafstörungen oder Schnarchen fragen und
sie ein Tagebuch über den Schlaf ihres Kindes führen lassen!“
Quellen:
Pressemitteilungen zur 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung
und Schlafmedizin (DGSM) e. V.; Symposium „Wenn die innere Uhr nicht
richtig tickt“ im Rahmen der 28. Jahrestagung der DGSM

Schlafmagazin 1/2021

Wenn Sie bei Ihrem Kind Schlafstörungen, insbesondere lautes unregelmäßiges Schnarchen oder Atemaussetzer feststellen könnte Ihr Kind am obstruktiven Schlafapnoesyndrom leiden. Informationen hierüber erfahren Sie in dieser Homepage oder melden Sie sich beim Vorstand der SHG Schlafapnoe Koblenz. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Druckversion | Sitemap
© Selbsthilfe Schlafapnoe Koblenz & Umland e.V.